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Die Schmiedegeschichte

Lampen und Leuchten von Otto-Zern
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Die Schmiedegeschichte

 

Artikeldatum: 14.06.2010

Schmieden heißt, Werkstoffe durch Formgebung in eine gewünschte Gestalt bringen

Die ersten hier zu verwendeten Stoffe waren Metalle, die in reiner Form, z. B. Gold und Kupfer, zu finden waren. Aus ihnen fertigte man bereits vor etwa 12000 Jahren Gegenstände für Schmuck und Waffen.

Der nächste wichtige Schritt war die Gewinnung von Metallen aus den entsprechenden Erzen. Etwa 5000 v. Chr. gelang die Verhüttung von Kupfer. Dazu waren Feuer erforderlich, die die Schmelztemperatur von 1100 Grad erreichten. Außerdem war die Reduktion, das heißt der Entzug von Sauerstoff notwendig. Schließlich musste nach Erhitzung die Schlacke vom Kupfer getrennt werden.

Nachdem dieser Vorgang mit Kupfer gelungen war, dauerte es bis etwa 3000 v. Chr., bis der gleiche Prozess mit Eisenerz gelang. Hierzu war eine Erwärmungstemperatur von ca. 1500 Grad nötig und die Schlacke musste in glühenden Zustand durch herausschlagen entfernt werden.

Wieder vergingen Jahrhunderte bis man erkannte das Eisen härtbar ist und die dafür benötigten Fertigungstechniken beherrscht wurden. Danach kamen viele kleine, aber wichtige Schritte. Als Stichwörter seien genannt: Damaszenerstahl, Verbindungen zwischen verschiedenen Metallen, der Umgang mit Aluminium und Edelstahl.

Bald nahmen geschmiedete Werke im täglichen Leben und der Waffentechnik eine so wichtige Stellung ein, dass sich verschiedenste Berufsbilder von Schmieden entwickelten. Im Zeitalter der Zünfte gab es unterschiedliche Benennungen dieser Gewerke. Die einen wurden nach dem zu verarbeitenden Werkstoff, wie Gold und Kupferschmiede, die anderen nach den zu erstellenden Produkt, z. B. Nadel- und Hufschmiede bezeichnet.

Der nächste große Entwicklungsschritt setzte mit dem beginnenden Maschinenzeitalter ein. Das galt sowohl für die Gewinnung der Metalle, als auch für deren Weiterverarbeitung. In der Regel lagen diese fortan in verschiedenen Händen. Die Kunstschmiede und Schmiede kauften sich nun fertiges Halbzeug, wie Flacheisen, Rundeisen und Bleche und verarbeiteten es zum Endprodukt. In dieser Epoche gab es viele große Namen, z. B. Borsig, Schwarzkopff, Egells, Wöhlert, die als Schmiede begannen und später große Gießereien und Maschinenanstalten besaßen.

Die hohe Zeit des Kunstschmiede Handwerks setzte mit dem aufblühenden Bürgertum ein, denn erst jetzt war der Markt gegeben, um den Stahlschmuck, die Fenstergitter, Lampen, Tore und Türen eine größere Verbreitung zu garantieren. Diese Zeit umfasst aber einen engen Rahmen der ungefähr von 1870 bis 1920 angesetzt werden kann. Danach hatte sich der Geschmack geändert und die Handarbeit verteuerte sich stark, sodass eine Stagnation des Kunstschmiede Gewerbes einsetzte. Aus dieser Zeit sind die Namen Eduard Puls und Ferdinand Paul Krüger bekannt, dessen Namen und Werke noch heute ein Begriff sind.

In den 30iger Jahren und nach dem zweiten Weltkrieg begann mit den Namen Fritz Kühn und Otto Zern eine neue aufblühende Schmiedezeit bei der das Hauptaugenmerk auf die handwerklichen Techniken ausgerichtet war. Diese Arbeiten waren nicht nur in Deutschland ein Begriff. Viele der noch heute praktizierenden jüngeren Schmiede gingen aus ihren Schulen hervor.